Ein Mann trägt viele Koffer auf seinen Schultern

Eine Website umziehen: Wie man die Domain, den Provider oder das CMS wechselt

Die Swisscom gibt per Ende Mai 2024 ihr Webhosting-Geschäft auf und zwingt damit alle Kunden, zu einem anderen Anbieter zu wechseln. Aber auch sonst gibt es immer wieder Gründe, warum man eine Website umziehen muss oder will. Dabei muss man unterscheiden, ob der Wechsel die Domain, den Hosting Provider oder das Content Management System betrifft: Je nach dem ist der Aufwand für den Umzug bescheiden oder beträchtlich.

Bei Websites ist es genau gleich wie bei Wohnungen oder bei Geschäftslokalen: Man zieht nicht zum Vergnügen um, aber manchmal muss es sein. Glücklicherweise ist der Aufwand bei einem Website-Umzug oft nicht sehr gross: Eine Domain zu wechseln, ist meist keine grosse Sache, und auch der Transfer der Website zu einem anderen Web-Hoster ist in der Regel schnell erledigt. Anders sieht es aus, wenn auch die technische Plattform, auf der die Website basiert, ändert: In diesem Fall läuft der Umzug eher auf einen Neubau der gesamten Website hinaus.

Wie man die Domain einer Website wechselt

Anders als in der physischen Welt kann man im Internet seine Adresse ändern, ohne sich zu bewegen: Eine Website, die bisher unter www.arztpraxis-biedermann.ch zu finden war, kann durch einen Domain-Wechsel plötzlich unter www.health-and-beauty.ch erreichbar sein. Die Website selbst und auch der Server, auf dem die Website läuft, ändern dabei nicht.

Solche Domain-Wechsel sind beispielsweise dann nötig, wenn ein Firmen- oder Markenname ändert. Das kann lizenzrechtliche Gründe haben (z.B. Orange – Salt), es kann die Folge einer Fusion sein (z.B. Atupri + Visana = Atusana), oder es geht um ein global einheitliches Branding (z.B. Raider – Twix). Auch KMUs brauchen immer wieder einmal eine neue Domain: Nach der Pensionierung von Rechtsanwalt Müller wird aus www.meier-mueller-partner.ch neu www.meier-huber-partner.ch. Und weil www.werkzeugmaschinenfabrik-niederhelfenschwil.ch nicht mehr auf die neuen Visitenkarten passt, wechselt man auf www.wfn.ch.

Hat man sich die neue Domain gesichert, so ist ein Domain-Wechsel schnell gemacht: In der Regel reichen ein paar Konfigurationseinstellungen beim Registrar und beim Hoster, damit die alte Website unter der neuen Adresse erreichbar ist. Handelt es sich dabei um eine WordPress Website, muss man die Domain auch in WordPress selbst umschreiben, damit man am Ende nicht doch wieder auf der alten Domain landet. Und natürlich sollte man einen Redirect einrichten, damit Anfragen und Links, welche noch die alte Domain nutzen, automatisch auf die neue Domain weitergeleitet werden.

Etwas aufwändiger wird die Sache, wenn auch E-Mail-Adressen in der betreffenden Domain existieren. Meist legt man für jede Adresse in der alten Domain ein Postfach in der neuen Domain an und konfiguriert ebenfalls eine Weiterleitung.

Wie man den Hosting Provider wechselt

Der Hosting Provider ist jenes Unternehmen, das den Server betreibt, auf dem eine Website läuft. Will man den Provider wechseln, dann muss man notwendigerweise die Website auf einen anderen Server transferieren. Wie einfach oder kompliziert dies ist, hängt davon ab, wie die Website gebaut ist. Typischerweise muss man alle Dateien sowie die Datenbank vom alten Server herunterladen, auf den neuen Server hochladen und schliesslich die Website neu konfigurieren.

Sofern man es nicht zum ersten Mal macht, ist auch ein solcher Website-Umzug keine riesige Sache. Bei Metoki transferieren wir regelmässig WordPress-Websites vom Hoster A zum Hoster B, was normalerweise innert weniger Stunden erledigt ist. Müssen auch noch E-Mail-Postfächer umgezogen werden, so ist der Aufwand natürlich grösser, aber letztlich ist auch das ein Routinevorgang.

Bleibt noch die Frage zu klären, warum man überhaupt den Hosting Provider wechseln soll. Sofern man nicht – wie im Fall der Swisscom – dazu gezwungen ist, weil der Hoster den Betrieb einstellt, geben meist folgende Gründe den Ausschlag:

  • Technik
    Wie ein Sever aufgesetzt ist, welche Konfigurationsmöglichkeiten man selbst hat und wie die Verwaltungsoberfläche aussieht, unterscheidet sich je nach Hosting Provider. Kommt man mit dem Angebot des aktuellen Providers nicht zurecht, kann sich ein Wechsel lohnen.
  • Standort
    Obwohl das Internet global funktioniert, ist es nicht völlig egal, wo sich ein Server geografisch befindet. So sind die Antwortzeiten kürzer, wenn der Server im eigenen Land oder zumindest auf dem eigenen Kontinent steht. Auch aus Gründen des Datenschutzes ist für Schweizer Unternehmen ein Hosting in der Schweiz oder zumindest in der EU empfehlenswert.
  • Support
    Braucht man technische Unterstützung, so ist ein schneller und kostenloser Support viel wert. Schlechter Support ist ein guter Grund für einen Provider-Wechsel.
  • Konsolidierung
    Wer mehrere Websites betreibt, tut gut daran, diese alle beim gleichen Hoster zu betreiben – es macht die Sache einfacher, effizienter und günstiger.
  • Kosten
    Solange wir von einer Website sprechen, die keinen dedizierten Server benötigt, sondern auf einem gängigen Shared Hosting betrieben werden kann, sind die Hosting-Kosten recht ähnlich und vergleichsweise niedrig. In diesem Fall lohnt sich ein Wechsel selten, weil die Kosten für den Umzug meist höher sind als die Einsparungen bei den Hosting-Gebühren.

Wie man das CMS einer Website wechselt

Bei vielen Hosting Provider ist auch ein einfaches, vorinstalliertes Content Management System (CMS) Teil des Angebots. Bei Cyon heisst dieses CMS Sitebuilder, bei Hostpoint Sites, bei Metanet Website-Baukasten, und bei Swisscom HomepageTool.

Diese Tools sind sehr hilfreich für einen schnellen Start – aber man ist dann daran gebunden. Wechselt man den Hosting Provider, dann kann man in aller Regel die so erstellte Website nicht umziehen, sondern muss sie von Grund auf neu erstellen.

Das ist nicht etwa eine Besonderheit dieser vorinstallierten CMS, sondern gilt generell: Jedes CMS ist intern anders aufgebaut, und somit sind die Daten nicht kompatibel. Ob Sie Ihre Website mit WordPress, TYPO3, Drupal oder Joomla erstellen, ist gewissermassen eine Entscheidung fürs Leben (nicht Ihr eigenes, aber das Leben Ihrer Website). Natürlich gibt es auch hier Methoden und Tools, wie man die Migration von einem CMS zum andern einfacher gestalten kann, aber es bleibt ein grosser Aufwand mit viel Handarbeit. Ein CMS-Wechsel ist deshalb nur dann zu empfehlen, wenn sowieso ein Komplett-Relaunch der Website ansteht.