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WordPress Project Gutenberg

Die vier Phasen des «Project Gutenberg» auf der Zeitachse

«Gutenberg» ist der Name eines mehrjährigen Projekts, mit dem WordPress grundlegend modernisiert werden soll. Es ist in vier Phasen gegliedert.

Gutenberg Phase 1: Content Management

Die Phase 1 soll die Werkzeuge für das Content Management verbessern. Dazu wurde der Block Editor als Alternative zum bisherigen Classic Editor entwickelt. Dieser bietet wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, insbesondere mehrspaltige Layouts sowie die detaillierte Steuerung von Abständen, Farben und Schriften. Ausserdem kann man in Form von sogenannten Blocks sehr einfach multimediale, dynamische und interaktive Elemente in eine Seite einbauen. Auch ganze Sektionen oder komplette Seitenlayouts können in Form von Block Patterns eingefügt werden.

Der Block Editor (der oft auch als «Gutenberg-Editor» bezeichnet wird) ist seit WordPress 5.0 (Dezember 2018) Teil des Basissystems und wird seither kontinuierlich weiterentwickelt.

Gutenberg Phase 2: Full Site Editing

Ziel der Phase 2 ist es, mit dem Block Editor nicht nur die Inhalte, sondern auch das Design einer Website gestalten zu können. Das Design wird bei WordPress durch das Theme bestimmt, das eine Anzahl von Templates umfasst. Die Erstellung von Themes war bisher mit Programmierung verbunden, weshalb die meisten WordPress-Websites ein vorgefertigtes Theme nutzen. Mit der Einführung des Site Editor in WordPress 5.9 (Januar 2022) wurde es erstmals möglich, Templates nur mit den Mitteln des Block Editors zu bearbeiten und zu erstellen.

Auch der Site Editor wird seither laufend weiterentwickelt. Und obwohl er bezüglich Funktionalität und Benutzerführung derzeit (Stand Herbst 2023) noch nicht ganz «rund» ist, so hat man doch schon einen vollständigen Theme Builder zur Verfügung, wie man ihn von Page Builders wie Divi oder Elementor her kennt.

Gutenberg Phase 3: Collaboration

In der Phase 3 – die derzeit gerade anläuft – soll das WordPress Backend insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit zwischen mehreren Content Managers optimiert werden. Sehr viel Konkretes weiss man dazu noch nicht, aber es geht um das parallele Bearbeiten derselben Beiträge/Seiten, neue Funktionen wie Kommentare, Aufgaben und Freigabeprozesse, ferner Verbesserungen bei der Versionierung und in der Mediathek. Ausserdem soll generell das Design und die Benutzerführung im Backend aufgefrischt werden, wie es sich bereits im Site Editor von WordPress 6.3 abzeichnet. Wirklich spürbar dürfte die Phase 3 allerdings nicht vor WordPress 6.5 werden, das Anfang 2024 zu erwarten ist.

Gutenberg Phase 4: Multilingual Websites

Die Phase 4 schliesslich soll die Mehrsprachigkeit im WordPress Core verankern. Derzeit sind mehrsprachige Websites ja nur mit Hilfe von Plug-ins wie WPML oder Polylang möglich, und selbst dann gibt es immer wieder Probleme mit Plug-ins und Themes, welche Mehrsprachkeit nicht unterstützten. Eine mehrsprachige Website mit WordPress zu erstellen ist deshalb nach wie vor eine Herausforderung. Wie konkret die Mehrsprachigkeit in WordPress implementiert werden soll, ist im Moment noch nicht definiert – ebenso wenig wie ein Release-Datum.

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